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HEDONISM MAX
Für seine Fotostrecke HEDONISM MAX bewegt sich Fotograf Gerhard Hintermann in einem Spannungsfeld zwischen viszeraler Distanz und einem Drang nach Dokumentation, ein Blick auf die sexuellen Rituale einer turbokapitalistischen Gesellschaft.
Die Bilder bestechen durch ihre autoerotischen Akte der intravenösen Mikroaggression, die Figuren sind oft voller Konzentration und Erwartung, welche durch die Komposition auf den Betrachter überspringt. In diesem Augenblick werden die Akteure zu von Individualität entleerten, funktionalen Körpern und offenbaren sich dabei gleichzeitig schonungslos.
Die Arbeit versucht ein neue Generation des Konsums von chemischen Substanzen zu illustrieren – sexualisierte, private Handlungen, fokusiert auf individualisierten Lustgewinn und unbedingte Funktionalität,
ein verzweifelter Versuch, der turbokapitalistischen Leistungsgesellschaft zu genügen. Er steht damit in starkem Kontrast zu den öffentlichen Brennpunkten vergangener Jahrzehnte wie dem Needlepark Blattspitz Zürich.
Es entstand eine Momentaufnahme einer fetischisierten Chemiekultur zwischen Metamphetamin und Steroiden, Zwanghaftigkeit und sexueller Ritualisierung.
Text: Christoph Studer-Harper
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